LIMBURG-WEILBURG. Am Donnerstagabend sind mehrere Gewitter- und Regenzellen über den gesamten Landkreis Limburg-Weilburg gezogen ...

Besonders stark sind im Kreis Teile der Stadt Limburg sowie der Brechener Ortsteil Werschau betroffen

Von Henning Schenckenberg und Petra Hackert

Wie Kreisbrandinspektor Frederik Stahl am Freitag mitteilte, mussten die Einsatzkräfte über 300 Mal ausrücken, 1050 Menschen waren ehrenamtlich im Einsatz. Auch in den Mittagsstunden des Freitags waren die Kameradinnen und Kameraden noch beschäftigt. Besonders stark betroffen waren Brechen, Stadtteile von Limburg und Bad Camberg.

In Bad Camberg , Brechen und Limburg gab es nach Auskunft des Kreisbrandinspektors vor allem Einsätze aufgrund von vollgelaufenen Kellern oder Abgängen von Schlamm und Geröll. In Niederselters wurde der alte Ortskern vor Hochwasser geschützt. Die B 8 wie auch die Regionalbahnstrecke Limburg-Frankfurt waren zeitweise gesperrt. Hinzu kamen diverse weitere Straßensperrungen. Die kleineren Flüsse, wie beispielsweise der Ems- oder der Wörsbach , traten über die Ufer und ließen Wege unpassierbar werden. Menschen sind offenbar nicht zu Schaden gekommen. Am Wörsbach mussten jedoch Tiere aus überfluteten Bereichen gerettet werden.

In der Zentralen Leitstelle des Landkreises Limburg-Weilburg wurden die Einsätze koordiniert und die Kommunen bei deren Abarbeitung unterstützt. Zwischen 19 Uhr und Mitternacht wurden in der Leitstelle insgesamt 596 Notrufe angenommen und bearbeitet.

Dauereinsatz in Limburg mit Schneepflug und Pumpen

Auch in Limburg hat das Unwetter zugeschlagen. Mit 140 Einsatzkräften waren die Feuerwehren der Stadt nach Auskunft von Stadtsprecher Johannes Laubach in der Nacht von Donnerstag auf Freitag im Einsatz, Unterstützung gab es durch den Bauhof. Rund 80 Einsätze waren in der Nacht abzuarbeiten, meist wegen vollgelaufener Keller, überspülter Straßen oder einer gefluteten Unterführung. Auch hier gingen die Arbeiten am Freitag weiter. Einsatzschwerpunkte waren Eschhofen, Dietkirchen und Randbereiche von Lindenholzhausen .

Im Fokus stand das ehemals selbstständige Mühlen in Eschhofen . Der stark steigende Emsbach trat dort über die Ufer, am Freitagmorgen gegen 8 Uhr wurde die Hochwassermeldestufe 3 erreicht und das Wasser des Bachs verteilte sich in den Straßen. Das Wasser fiel dann ab etwa 10 Uhr genauso schnell, wie es zuvor angestiegen war. Gegen 12 Uhr zogen die Einsatzkräfte der Wehr ab, wobei für den Nachmittag noch einmal eine Kontrolle der Situation vereinbart wurde.

Straßen in Eschhofen überflutet

Auch in der Nacht zuvor war Eschhofen schon einer der Schwerpunkte. Das Wasser kam vom Friedhof und vom ansteigenden Gelände aus Richtung Lindenholzhausen in den Stadtteil und überflutete die Straßen. Die Kanalisation war nicht mehr in der Lage, die Wassermassen aufzunehmen. Über die Bahnhofstraße strömte das Wasser unter anderem auch in die Unterführung am Bahnhof, die komplett geflutet wurde. Hier wurde das Wasser ebenso wie aus verschiedenen Kellern gepumpt. Geröllmassen verteilten sich auf den Straßen und nach dem Abfließen des Wassers blieb an vielen Stellen eine dicke Schlammschicht zurück.

Zweiter Schwerpunkt in der Nacht war Dietkirchen rund um den Oudenburger Ring. Auch dort liefen Keller und Garagen voll. Das über die Felder einströmende Wasser brachte darüber hinaus viel Schlamm mit. Es suchte sich den Weg mit dem Gefälle durch den Ort, um schließlich in die Lahn zu fließen. Einsätze der Feuerwehr gab es zudem in Limburg selbst und in Lindenholzhausen, wo der Ortsrand in Richtung Emsbach im Mittelpunkt stand.

Zu außergewöhnlichen Mitteln im Frühjahr griff der Bauhof. Nach Angaben von Abteilungsleiter Michael Menier wurden Schneepflüge an die Fahrzeuge montiert, um so ausgerüstet die Schlamm- und Geröllmassen von den Fahrbahnen zu schieben. Das Bauhof-Team begann seinen Einsatz am Donnerstag gegen 21 Uhr. Auch die drei Kehrmaschinen wurden in der Nacht noch gebraucht. Und zupackende Hände waren ebenfalls gefordert, um Sandsäcke zu füllen, die anschließend zum Hochwasserschutz verteilt wurden.

Auch Werschau , der kleinste Ortsteil der Gemeinde Brechen , war von dem Unwetter massiv betroffen. Rund um die Kirche ging es am heftigsten zu. „Wohnungen standen unter Wasser, eine Familie hat ihr gesamtes Erdgeschoss verloren“, so Bürgermeister Frank Groos (parteilos). Wie die Helfer von Feuerwehren, DRK, THW und Bauhof war er in der Nacht vor Ort. In Brechen musste auch die B 8 gesperrt werden – sowie die Verlängerung des Bahnübergangs Niederbrechen in Richtung Hünfelden. Das Wasser drang dort in die Halle der Wellpappenfabrik Eichhorn ein. Landwirte halfen mit Strohballen und Gerät. „Wir haben nicht damit gerechnet, dass sich der Wörsbach so dramatisch entwickelt“, so Groos. Weitere Feuerwehren aus dem Landkreis unterstützen die drei Brechener Wehren, mit dabei die Einsatzkräfte aus Ellar, Elz, Hadamar, Beselich und Lindenholzhausen.

In Niederhadamar schlägt Blitz in Neubach-Dach ein

Das Unwetter sorgte auch für einen Einsatz der Freiwilligen Feuerwehren Niederhadamar und Hadamar. Im Neubaugebiet von Niederhadamar schlug gegen 20 Uhr ein Blitz in das Dach eines Neubaus ein. Die Anwohner alarmierten sofort die Feuerwehr, die dann mit der Drehleiter anrückte. Aus deren Korb heraus wurde auf dem Dach des Hauses ein rundes Loch entdeckt, das durch den Blitzeinschlag verursacht worden war. Vom Dach aus soll er in elektronische Geräte geraten sein. Ein Feuer wurde von den Einsatzkräften aber nicht entdeckt.

Glimpflicher kam die Region um Weilburg davon. In Weilmünster musste die Feuerwehr am Donnerstagabend zwar zu einigen Einsätzen ausrücken, unter anderem am Schwimmbad. Beteiligt waren die Kräfte aus Weilmünster, Laubuseschbach, Langenbach und Mitarbeiter des Bauhofs. Wie Hauptamtsleiter Till Boger jedoch am Freitagmorgen mitteilte, sei in Weilmünster alles glimpflich ausgegangen.

In Bad Camberg lag der Schwerpunkt der Einsätze in der Carl-Zeiss-Straße, in Schwickershausen (An der Lück), Würges (Neue Straße, Pfarrer-Neubig-Straße) und Erbach (Hof-Gnadenthal-Straße). Zudem kam es zu vereinzelten Einsätzen im Stadtgebiet. Hauptsächlich musste dabei Wasser aus den Kellern gepumpt oder Straßen abgesichert werden. Insgesamt kam es zu 69 Einsätzen, 181 Kräfte waren beteiligt. Diese kamen aus den Wehren des gesamten Stadtgebietes, dem DRK Bad Camberg, dem Wasserrettungszug des DLRG, dem Katastrophenschutzzug Hünfelden, dem Katastrophenschutzzug Weilburg sowie aus dem städtischen Bauhof.

Abgesagt wurde derweil nach Auskunft von Michael Sinn, Kurdirektor der Stadt Bad Camberg, der Fahrradsonntag im Ems- und Wörsbachtal . Aufgrund der Schäden, die durch das Unwetter in vielen Bereich der Fahrradstrecke entstanden seien, hätten die teilnehmenden Gemeinden Idstein, Bad Camberg, Hünfelden, Hünstetten, Brechen und Selters eine entsprechende Entscheidung getroffen.

Hinweis: Verwendung der Artikel mit freundlicher Genehmigung der Nassauischen Neuen Presse.

 

 


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